Tipps für Elbsandsteineinsteiger
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Gipfel |
Schlingen |
Sandstein |
Ausrüstung
einpacken...
- 6 Expresschlingen, 4 Einzelkarabiner, 2 HMS Karabiner mit Verschlußsicherung, Abseilacht, Grundsortiment an Schlingen, Sitzgurt, (Brustgurt), (Helm)
- Mit unter ist ein Spatel, ein Holz- oder Kunststoffstab, recht hilfreich. Zur Not tut es auch eine Holz-Grillzange, der man einen Schenkel entfernt.
- Bekleidung: in manchem Kamin hat sich so mancher Aspirant schon eine dicke Hose gewünscht :-)
Die Kleiderordnung ist sehr lax, der raue Sandstein fordert ohnehin schnell seinen Tribut.
- Schuhe: ein weicherer Reibungsschuh ist eher die Wahl, für Risse sind auch ein paar alter Halbhoher eine gute Idee
auspacken ...
- Magnesia, Klemmkeile, Friends und andere Klemmgeräte, Klemmkeilheber (soweit aus Metall)
Routenauswahl
- Sternchenwege sind meist lohnend, keinesfalls aber übersichert oder anspruchslos
- Sorgfältig lesen, gern übersieht man ein Stück Riss oder Kamin und die böse Überraschung kommt dann womöglich erst, wenn kein Rückzug mehr möglich ist.
- Schon von unten sollte man wissen, wo man hin will, hier helfen einem weder Politur (allenfalls Trittspuren) noch Hakenleitern und Magnesiaflecke auf die Sprünge. Auch wenn der Kletterführer keine einzelnen Seillängen angibt, vorher klar werden, ob der Weg durchgestiegen oder an welchem Ring nachgeholt werden soll.
- Seinen Einstieg sollte man in ein Gebiet legen, in dem noch Spielraum nach unten ist und man nicht auf "nominal" leichtere Kamine ausweichen muss, wenn man merkt, dass die angepeilte Schwierigkeit doch etwas zu hoch gegriffen war. (Gern empfohlen: das Bielatal, keine so grandiose Landschaft wie anderenorts aber dafür viele Wege, meist Wände und fester, griffiger Fels.)
- Schwierigkeitsbewertung: die sächsische Skala bewertet nach af (alles frei) die RP Anforderung kann also höher liegen, auch den oft nicht unerheblichen Aufwand beim Schlingenlegen mit einrechnen,
- Risse und Kamine setzen in der Einstufung das Beherrschen der entsprechenden Technik voraus !
- Die endgültige Entscheidung kann nur der Vorsteiger treffen, der riskiert schließlich auch seinen Hals.
- Kein falscher Ehrgeiz, die Zahlen sind nichts, das Erlebnis ist alles. Lieber eine III oder V souverän gestiegen und erlebt als durch eine VIIc gekrampft.
Sicherung
- Bereits vor der ersten Tour sollte man sich mit Schlingen als Sicherungsmittel vertraut machen - dazu gehört auch, wie man die Dinger am Gurt und um die Schulter trägt ohne sich darin einzuwickeln oder alles zu verfitzen!
- Schon von unten bewerten, wo die Ringe stecken, wo mögliche Schlingen liegen könnte und wo man besser nicht loslassen sollte ;-)
- Wie im Gebirge gilt auch hier: wer sich zuviel Seilzug baut, bremst sich selbst aus. Bei jedem Sicherungspunkt also auch den Seilverlauf beurteilen und gegebenenfalls ausreichend verlängern.
Sicherungstechnik
Tradition
- Ich denke sie machet einen Großteil des besonderen Reizes dieses Gebietes aus, also sollte man sie auch akzeptieren.
Sonstiges
- Auch wenn es nicht die Regel ist, das Risiko, nicht mehr alles am Boden vorzufinden, was man dort gelassen hat kann man auch hier nicht ausschließen. Wertsachen, Dokumente und Autoschlüssel sollten mit in die Tour gehen.
- Kein Partner? Alles viel zu schwer, alles viel zu schlecht gesichert? Bloß keine Vorurteile! Im Normalfall kann man jede Seilschaft ansprechen und wird auch gern mitgenommen. Günstig sind da gut frequentierte Gebiete mit nicht übermäßig langen Routen. Bitte habt aber auch Verständnis, wenn sich eine Seilschaft, die sich eine der großen Routen vorgenommen hat, keine 5 Gäste mehr mitnehmen will.
- Die sächsischen Besonderheiten machen die Schweiz eher ungeeignet für größerer Gruppen und Kurse (insbesondere die Probleme beim Toprope) vor allem kommerzielle Anbieter täten besser daran für ihre Gruppenangebote andere Gebiete zu wählen!
Alle Informationen nach bestem Gewissen aber ohne Gewähr - und - das Ganze ist kein Kochrezept!
letzte Bearbeitung dieser Seite am 07.02.2006 © Eissner